Österreicher kaufen mehr online
Jeder zehnte Kunde der heimischen Onlineshops kam aus dem Ausland, wie aus von Preisjaeger.at ausgewerteten Daten des Marktforschers Similar Web hervorgeht. Denn 10,2 Prozent der Besuche der Top-20-Onlineshops seien auf Verbraucher anderer Länder entfallen, gut die Hälfte davon aus Deutschland.
469 Mio. Besuche im Ausland
Umgekehrt hätten österreichische Verbraucher Similar Web zufolge 469 Millionen Mal einen der Top-20-Onlineshops der Nachbarländer Deutschland, Schweiz, Ungarn und Italien sowie der fünf anderen EU-Staaten Frankreich, Großbritannien, Spanien, Polen und Niederlande besucht, die das Verbraucherforum Preisjäger zur Analyse herangezogen hat. Vom „Kaufkraftabfluss“ profitierte vor allem Deutschland: 452 der 469 Millionen Auslandsbesuche heimischer Konsumenten entfielen auf deutsche Shops.
Amazon und eBay top
Vor allem zugkräftige Namen wie Amazon und eBay ließen österreichische Verbraucher den heimischen Onlineshops so oft „fremdgehen“, so Preisjaeger.at am Donnerstag in einer Aussendung. Denn mit fast 361 Millionen Visits habe Similar Web für Amazon.de 2016 so viele Besuche aus Österreich wie für keinen anderen Onlineshop verzeichnet.
Debatte: Online: Die Zukunft des Einkaufens?
Mit über 48 Millionen Besuchen aus der Österreich liege eBay.de auf Rang zwei, gefolgt vom hauseigenen Portal Ebay-kleinanzeigen.de, das Konsumenten aus Österreich über 14 Millionen Mal aufriefen. Amazon und eBay seien wegen des relativ großen Sortiments beliebt, andere Händler würden mit Angeboten punkten, die hierzulande eher schwierig erhältlich seien: Der Musikinstrumentehändler Thomann.de etwa verzeichnete mehr als fünf Millionen Besuche aus Österreich.
Nachholbedarf inländischer Händler
Dem österreichischen Onlinehandel fehle es letztlich wohl nicht an der Bereitschaft der Verbraucher, im Internet einzukaufen, sagt das Verbraucherforum. Was aber fehle, seien heimische Händler, die ähnlich gut sortiert wie Amazon seien oder sich genauso auf eher exotische Produkte spezialisierten wie Thomann, Dawanda (ein Marktplatz für Selbstgemachtes) und der Spezialelektronik-Händler Conrad.