Wochentag, Zwischenstopp, Abflug im Nachbarland: Was zahlt sich bei der Flugbuchung wirklich aus?

★ mit mehr als 200 Flugpreisbeispielen ★

Wo lässt sich bei der Flugbuchung Geld sparen?

Abflugtag, Einzelbuchung, Abflug im Nachbarland: Wo lässt sich bei der Flugbuchung Geld sparen? Die große Flugpreis-Analyse zeigt, welche Maßnahmen wirklich sinnvoll sind

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Was, schon bald März? Dann aber ran an die Urlaubsplanung!

Einer Studie der „Stiftung für Zukunftsfragen“ zufolge haben 44 Prozent der Deutschen die feste Absicht, 2017 zu verreisen. Für viele bedeutet das: jetzt schon mal schnell die Flüge sichern.

Damit stellt sich wieder mal die Frage: Wie bucht man die möglichst günstig?

Das Verbraucherforum mydealz.de hat den fünf meist verbreiteten Flugpreis-Mythen auf den Zahn gefühlt.

Dafür wurden bis zu 800 Flugpreise für 100 verschiedene Routen der Kurz-, Mittel- und Langstrecke miteinander verglichen.

Hier sind die Ergebnisse der großen Analyse – und fünf aktuelle Antworten auf die Frage nach günstigen Flügen.

Sind Werktags-Flüge günstiger als Wochenend-Flüge?

Im Test waren

► 30 von 33 Mittelstrecken- und 33 von 36 Langstrecken-Flügen zu klassischen Urlaubszielen wie Gran Canaria, Miami oder Thailand tatsächlich dienstags günstiger als sonntags.

Die durchschnittliche Ersparnis betrug 35,23 Prozent (161,50 Euro) auf der Mittel- beziehungsweise 24,58 Prozent (413,36 Euro) auf der Langstrecke.

► nur 14 von 30 Flügen auf der Kurzstrecke dienstags günstiger als sonntags (Mittel 31,91 Prozent, 58,07 Euro). Elf weitere Flüge kosteten an beiden Wochentagen exakt das Gleiche, und bei immerhin fünf Flügen waren die Preise dienstags höher, nämlich durchschnittlich um 15,93 Prozent (26,80 Euro).

Warum? Grund dürfte das gut ausgebaute Streckennetz und der inzwischen hohe Anteil an Geschäftsreisenden auf Strecken wie denen zwischen Berlin und Düsseldorf oder Hamburg und München sein.

Fazit: Entscheidend ist das Ziel – viele Business-Strecken sind unter der Woche nicht günstiger, klassische Urlaubsziele dagegen schon.

Schonen Zwischenstopps die Reisekasse?

Im Test waren

► bei 40 Verbindungen von Langstreckenflügen 38 mit Zwischenstopps günstiger – 51,29 Prozent (1271,10 Euro) mit einem und 56,28 Prozent (1326,30 Euro) mit zwei Zwischenstopps.

Allerdings dauern sie meist deutlich länger: Wer etwa auf dem Weg von Düsseldorf nach Tokio in Amsterdam und Shanghai zwischenlandet, zahlt statt 2279,84 zwar nur 471,77 Euro, ist dafür aber sechs Stunden länger unterwegs.

► bei 28 Routen auf der Kurzstrecke 21 Direktflüge preiswerter – durchschnittlich 78,87 Prozent (23,61 Euro) gegenüber Flügen mit einem und satte 225,27 Prozent (113,29 Euro) gegenüber Flügen mit zwei Zwischenstopps.

► in 31 Fällen auf der Mittelstrecke die Ergebnisse ziemlich ausgewogen: 15 mal waren Direktflüge und 16 mal Flüge mit wenigstens einem Zwischenstopp preiswerter.

Fazit: Einzig auf Flügen der Langstrecke zahlt es sich (fast) immer aus, unterwegs den Flieger zu wechseln. Dafür muss aber mehr Zeit eingerechnet werden.

Sind Flüge von Nachbarlands-Flughäfen günstiger?

In Deutschland beträgt die Luftverkehrsabgabe 7,50 Euro bei Kurz-, 23,43 Euro bei Mittel- und 42,18 Euro bei Langstreckenflügen.

In Österreich und den Niederlanden sind die Abgaben deutlich günstiger. Und Dänemark und Tschechien berechnen gar keine Flugsteuern. Der Test zeigt:

► Amsterdam-Schiphol: 13 von 17 Flügen waren ab Amsterdam günstiger als ab Düsseldorf (Preisvorteil: 28,96 Prozent, 217,31 Euro) und sogar 14 von 16 Flügen (36,22 Prozent, 376,07 Euro) preiswerter als ab Köln.

► Weder Prag (10 von 16 Flügen, 24,96 Prozent, 183 Euro) noch Wien (9 von 17 Flügen, 25,39 Prozent, 218,78 Euro) schnitten im Vergleich mit Berlin beziehungsweise München ähnlich gut ab.

► Nur 5 der 16 für die Analyse herangezogenen Flüge waren ab Billund preiswerter als ab Hamburg. Mit 22,59 Prozent (104,60 Euro) fiel die durchschnittliche Ersparnis zudem vergleichsweise gering aus.

Fazit: Flüge ab Amsterdam können sich vor allem für Reisende aus Westdeutschland lohnen. Für alle anderen Auslands-Airports im Test gilt das in der Regel nicht – zumal, wenn man die Anreise noch mit einrechnet.

Hin- und Rückflug einzeln buchen: ist das teurer?

Im Test waren 71 von 100 Strecken bei getrennter Buchung von Hin- und Rückflug teurer.

Und zwar mitunter deutlich:

► Auf der Langstrecke wurden bei 31 von 36 Flügen durchschnittlich stolze 84,5 Prozent (775,82 Euro) mehr für One-Way-Tickets fällig.

► Auf der Mittelstrecke waren 17 von 32 Strecken bei Einzelbuchung teurer, elf allerdings durchschnittlich 16,06 Prozent (64,14 Euro) günstiger.

► Auf der Kurzstrecke waren 23 von 30 Fällen im Durchschnitt 33,76 Prozent (39,20 Euro) teurer, wenn Hin- und Rückflug getrennt gebucht werden. Bei immerhin sieben Flügen gab‘s aber einen Preisvorteil von durchschnittlich 13,19 Prozent (17,93 Euro).

Fazit: Einzelbuchungen sind tatsächlich oft teurer. Dabei gilt die Regel: Je kürzer die Flugdistanz, desto günstiger werden die One-Way-Tickets.

Spucken Flugsuchmaschinen den günstigsten Flug aus?

Haben Flugsuchmaschinen wirklich immer alle Flugverbindungen – und vor allem: die besten Angebote? Für 75 One-Way-Flüge wollten die Tester mithilfe von zehn solcher Suchportale den jeweils günstigen Preis ermitteln.

Leichte Aufgabe, verschiedene Ergebnisse: Zwar waren alle Flugsuchmaschinen „gut sortiert“ und hatten im Schnitt Preise für 69 von 75 Verbindungen im Angebot. Und natürlich behaupteten alle, den jeweils besten Preis gefunden zu haben.

Tatsächlich stimmte das im Schnitt jedoch nur für die Hälfte (53,72 Prozent) aller Suchergebnisse.

Fazit: Auf die Aussage eines einzigen Portals sollte man sich nicht verlassen – mehrere zu vergleichen lohnt sich fast immer.

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