Prognose: So wirken sich die Olympischen Spiele auf den Online-Handel aus Im Schnitt bricht die Nachfrage um 2,5 Prozent ein

Berlin, 4. August 2016. In Rio de Janeiro beginnen am Freitag die 31. Olympischen Sommerspiele – für Sportfans auf der ganzen Welt eines der Highlights des Jahres. Und auch am Online-Handel werden die Olympischen Spiele nicht spurlos vorbeigehen. Dies jedenfalls legen Zahlen der Social-Commerce-Gruppe Pepper.com nahe. Sie hat die Zahl der über ihre Portale während der letzten beiden Olympischen Spiele erfolgten Käufe analysiert. Das Ergebnis lässt aufhorchen: Je nach Handelszweig dürfte die Nachfrage während der Olympischen Spiele um bis zu 21,79 Prozent eimbrechen. Im Mittel sollte sich der Online-Handel auf ein Minus von 2,5 Prozent einstellen.  

 

Sportliche Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft, die Leichtathletik-Weltmeisterschaft oder die Olympischen Spiele treiben Händlern genauso wie die Sommerferien gemeinhin Sorgenfalten auf die Stirn: Zu greifbar wirkt das Szenario von menschenleeren Einkaufszonen und verwaisten Online-Shops. Allzu verheerend dürften sich die am 5. August beginnenden Olympischen Sommerspiele indes nicht auf den deutschen Online-Handel auswirken: Während des siebzehntägigen Turniers droht ein Nachfrageminus von 2,5 Prozent.

 

Dies zeigt die Erfahrung der letzten beiden Olympischen Sommer- und Winterspiele. Im Schnitt sank die Zahl der vom Portal mydealz vermittelten Käufe während der letzten beiden Olympischen Spiele um 2,5 Prozent. Im Anschluss erholte sich die Anfrage jeweils leicht und lag mit durchschnittlich 1,8 Millionen vermittelten Käufe nur um 0,52 Prozent unterhalb des Vorwerts.

 

Der Handelszweig entscheidet über Gewinne und Verluste für Online-Händler

Während sich manche Online-Händler wohl auch in diesem August auf ein Minus einstellen müssen, dürften andere vom sich wandelnden Konsumverhalten profitieren: Vor allem Händler von Elektronikprodukten und Mode waren in der Vergangenheit klare Gewinner der Olympischen Spiele.

 

Die Nachfrage nach Elektronikprodukten lag während der Olympischen Sommerspiele 2012 und der Olympischen Winterspiele 2014 im Mittel um satte 43,96 Prozent (+175.869 Käufe) über dem Vorwert, nach den Spielen sogar um 53,83 Prozent (+215.350 Käufe). Das Plus für Modehändler betrug 8,76 Prozent (+6.068 Käufe) beziehungsweise 2,61 Prozent (+1.808 Käufe).

 

Einen deutlich schwereren Stand dürften hingegen Händler von Apps und Software, Lebensmitteln sowie Anbieter von Reisen, Flug- und Bahntickets haben: Pünktlich zum Beginn der vergangenen beiden Olympischen Spiele brach die Nachfrage nach Apps und Software um 10,12 Prozent (-20.418 Käufe) ein und lag nach ihrem Ende um 4,15 Prozent (-8.376 Käufe) unter dem Vorwert. Die Nachfrage nach Lebensmitteln sank während der Spiele um 12,82 Prozent (-26.150) und lag nach dem Ende der Wettbewerbe um 16,67 Prozent (-33.993 Käufe) unter der Summe der in den 17 Tagen vor den Spielen vermittelten Käufe.

 

Noch größer fiel das Minus für die Anbieter von Reisen, Bahn- und Flugtickets aus: Während der letzten beiden Olympischen Spiel brach die Nachfrage in diesem Bereich um 21,79 Prozent (48.266 Buchungen) ein und erholte sich auch im Anschluss nur leicht – auf ein Minus von 8,46 Prozent gegenüber der 221.502 vor den Spielen von mydealz vermittelten Reise-, Flug- und Bahnfahrtbuchungen.

 

Händler von Fernseher und Möbeln profitieren vorübergehend

Die Olympischen Spiele sind auch wegen ihrer Austragungsorte in London (2012), Sotschi (2014) und Rio de Janeiro (2016) vor allem Fernsehereignisse. Und so dürfen Online-Händler von TV-Geräten auch in diesem Jahr wieder auf ein Umsatzplus hoffen. Die Nachfrage nach Fernsehern stieg während der letzten beiden Olympischen Spiele jedenfalls im Mittel um 18,02 Prozent (+27.440), brach anschließend jedoch auf ein Minus von 2,31 Prozent gegenüber dem Vorniveau ein. Vermittelte mydealz in den 17 Tagen vor den Olympischen Spielen 2012 und 2014 noch 152.252 Käufe von TV-Geräten, waren es in den 17 Tagen nach den Spielen „nur“ noch 148.734.

 

Positiv ist das Ende der Spiele hingegen für Möbelhändler: Die gemeinsame Zeit auf der Couch scheinen viele Konsumenten zu nutzen, um sich Gedanken über die Einrichtung ihrer Wohnung oder ihres Hauses zu machen: So stieg die Zahl der von mydealz vermittelten Käufe von Möbeln und Dekoartikeln im Anschluss an die Olympischen Spiele 2012 und 2014 im Mittel von 66.850 Käufen um 1,34 Prozent auf 67.744 vermittelte Transaktionen.

 

Der britische und französische Online-Handel schwächelt während der Olympischen Spiele

Im Vergleich zu ihren britischen und französischen Pendants können deutsche Online-Händler den diesjährigen Olympischen Spielen weitgehend unbesorgt entgegenblicken: Während die Kauflust deutscher Konsumenten in der Vergangenheit nur um 2,5 Prozent zurückging, brach sie während der Spiele in Großbritannien um 19,29 Prozent (-1,18 Millionen Käufe) und in Frankreich sogar um 37,79 Prozent (-523.740 Käufe) ein.

 

Auch in den Tagen nach den Olympischen Spielen setzte sich der Abwärtstrend in Frankreich fort: Die Zahl der vom französischen Portal Dealabs.com vermittelten Käufe lag nach den letzten beiden Olympischen Spielen um 40,49 Prozent (561.150 Käufe) unter dem Wert vor Beginn der Wettbewerbe. In Großbritannien stieg die Nachfrage um 89.788 Käufe auf ein Minus von nur noch 17,83 Prozent.

 

Gewinner kennt jedoch auch der britische und französische Online-Handel: Während der letzten Olympischen Spiele legte der Online-Handel mit Möbeln und Dekoartikeln in Frankreich so beispielsweise im Schnitt um 16,25 Prozent (5.831 Käufe) zu und lag in den Tagen danach immerhin noch um 4,47 Prozentpunkte (1.604 Käufe) über dem Vorniveau.

 

In Großbritannien dürften sich die diesjährigen Olympischen Spiele positiv auf den Reisemarkt auswirken. Die Zahl der vom Portal HotUKDeals.com vermittelten Reisebuchungen und Ticketkäufe stieg während der letzten beiden Spiele um 25,21 Prozent und lag auch in den Tagen danach immerhin noch um 2,1 Prozent über dem Vorwert.

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