Preiserhöhung bei der Bahn: So finden Reisende noch günstige Tickets

Berlin ,7. Dezember 2016. Die Ankündigung sorgte Ende September für Aufsehen bei Fahrgastverbänden und Passagieren: Zum ersten Mal seit drei Jahren hebt die Bahn ihre Preise in diesem Jahr an: Ab dem 11. Dezember werden Fahrkarten im Schnitt 1,3 Prozent teurer, Flexpreise sogar um 1,9 Prozent und Streckenzeitkarten um 3,9 Prozent. Doch es gibt auch nach dem 11. Dezember noch Möglichkeiten, günstig von A nach B zu kommen. Das Verbraucherforum mydealz.de hat elf Tipps für preisbewusste Bahnreisende zusammengestellt.

 

1. Sparpreis-Tickets schon sechs Monate im Voraus sichern

Die Deutsche Bahn bietet für alle Verbindungen immer auch ein begrenztes Kontingent an Sparpreis-Tickets an. Mit ihnen kostet die Fahrt in der zweiten Klasse des ICE 29 Euro, auf kurzen Strecken unter 250 Kilometern sogar nur 19 Euro. Wer eine Bahncard 25 oder 50 besitzt, zahlt noch ein Viertel weniger – nämlich 21,75 beziehungsweise 14,25 Euro. So attraktiv Sparpreis-Tickets sind, so schnell vergriffen sind sie allerdings meist. Wer ein Sparpreis-Ticket ergattern möchte, sollte deshalb möglichst früh buchen. Verfügbar sind die Tickets schon sechs Monate vor dem jeweiligen Reisetermin.

 

2. Flexibel sein und den Sparpreis-Finder nutzen

Wer zeitlich flexibel ist und statt am Sonntagabend beispielsweise auch erst am Montagmorgen fahren kann, hat auch kurz vor dem geplanten Reisebeginn noch gute Chancen, ein günstiges Bahnticket zu finden. Für die Suche empfiehlt sich der Sparpreis-Finder (www.bahn.de/sparpreisfinder) der Deutschen Bahn. Mit ihm können Reisende ermitteln, für welche Verbindungen innerhalb eines freiwählbaren Zeitraums noch Sparpreise verfügbar sind.

 

3. Die Bahncard 25 kaufen

Bahncards haben den Ruf, sich nur für Vielfahrer zu lohnen. Tatsächlich zahlt sich aber vor allem der Kauf einer Bahncard 25 auch für Reisende aus, die nur ab und an mit dem Zug unterwegs sind. Sie kostet in der zweiten Klasse zwar 125 Euro pro Jahr. Mit ihr erhalten Reisende aber 25 Prozent auf alle Flex- und Sparpreise. Die Anschaffung einer Bahncard 25 oder einer drei Monate gültigen Probe Bahncard 25 (19 Euro, muss sechs Wochen vor Ablauf des Testzeitraums gekündigt werden) rentiert sich so auf längeren Strecken meist schon ab der ersten Fahrt.

 

4. Den Start- oder Zielbahnhof ins Ausland verlegen

Auch für Verbindungen ins Ausland bietet die Bahn Tickets zum Spartarif an. Diese nennen sich „Sparpreis Europa“ und sind oft länger erhältlich als Sparpreis-Tickets für innerdeutsche Strecken. Reisende zu grenznahen Zielen können sie mit einem einfachen Trick buchen, indem sie das eigentliche Ziel als Zwischenhalt eingeben und als Zielort einen Bahnhof im Ausland auswählen. Wer beispielsweise von Berlin nach Freiburg reist, kann als Zielort so Basel eingeben, aber den Zug schon in Freiburg verlassen.

 

5. Bahnfahrten nach Frankfurt über die Lufthansa buchen

Für Reisende aus oder nach Frankfurt bietet die Lufthansa in Kooperation mit der Deutschen Bahn unter dem Namen „AIRail“ günstige Tickets für einige Verbindungen an. Für Preise ab 6 Euro können Reisende mit dem ICE so von Dortmund, Düsseldorf, Karlsruhe, Köln, Mannheim oder Stuttgart zum Frankfurter Flughafen oder in entgegensetzte Richtung fahren. Erhältlich sind die Tickets online über die Internetseite der Lufthansa oder im Reisebüro. Informationen bietet die Bahn auf ihrer Internetseite: https://www.bahn.de/p/view/service/buchung/flug/airail.shtml.

 

6. Auf den nur vermeintlich langsameren IC/EC umsteigen

Für sparsame Bahnfahrer kann es sich lohnen, auf den Intercity oder Eurocity umzusteigen. Sie sind oft preiswerter, aber nur selten langsamer: Die Fahrt von Leipzig nach Berlin dauert mit dem IC beispielsweise genauso lange wie mit dem ICE (1:13 Stunden), ist dafür aber 7 Euro günstiger (40 statt 47 Euro). Und auch auf langen Strecken wie der Verbindung von Hamburg nach Frankfurt ist der ICE mit 4:16 Stunden nur 23 Minuten schneller als der IC (4:39 Stunden), dafür mit 122 Euro aber satte 22 Euro teurer. Wer auf der Internetseite gezielt nach IC-Verbindungen suchen möchte, sollte in der Buchungsmaske der Deutschen Bahn den Haken bei „Schnelle Verbindungen bevorzugen“ entfernen.

 

7. Bahntickets über Fernbusportale buchen

Die Deutsche Bahn steht nicht mehr nur in Konkurrenz zum Auto oder Flugzeug, sondern auch zu Fernbussen. Von diesem neuen Wettbewerb können Reisende profitieren: Die Bahn wirbt auf Preisvergleichsseiten für Fernbusse wie busliniensuche.de, fernbusse.de oder fromAtoBe.de gezielt mit Sonderangeboten. Wer eine Woche bis wenige Tage vor der Fahrt die Preise für Fernbusse vergleicht, hat so gute Chancen, zwischen den Suchergebnissen auch Spartickets für die Bahn zu finden.

 

8. Angebote alternativer Bahngesellschaften nutzen

Auch auf der Schiene ist die Deutsche Bahn nicht mehr konkurrenzlos. Zwischen Hamburg und Köln und teilweise auch bis Frankfurt verkehrt beispielsweise der Hamburg-Köln-Express (HKX). Die Fahrt dauert 4:07 Stunden und kostet regulär 28 Euro. Wer die gleiche Strecke mit dem ICE fährt, ist eine Minute schneller, zahlt regulär aber satte 97 Euro. Ähnlich attraktive Angebote für regionale Strecken finden sich bei den privaten Bahngesellschaften Transdev GmbH und bei der vor allem im Norden und Osten Deutschlands vertretenen Netinera Deutschland GmbH.

 

9. Coupons und Sonderangebote nutzen

Auch zukünftig möchte die Deutsche Bahn in unregelmäßigen Abständen ICE-Fahrkarten für 19 Euro anbieten. Zusätzlich können Reisende ab und an von Rabattaktionen profitieren. Unter dem Deckel von Nutella-Gläsern steckten in diesem Jahr beispielsweise eine kostenlose 1-Monat-Bahnchard 25 während sich in der Papphülle von Toffifee ein 15-Euro-Rabattcode fand. Beim Einkaufen im Supermarkt kann es sich so lohnen, die Augen offen zu halten. Informationen zu aktuellen Rabattaktionen der Bahn finden sich zudem in Internetforen wie ICE-treff.de oder mydealz.de.

 

10. Anbieter kombinieren

Wer mit dem Zug innerhalb von Europa unterwegs ist, kann vom Service des Portals Trainline.de (vormals: Captain Train) profitieren. Für Verbindungen nach Belgien, Frankreich, Italien und Spanien berechnet Trainline.de anbieterübergreifend günstige Tarife. Fahrkarten lassen direkt und ohne Aufpreis über das Portal kaufen, da Trainline mit 15 Bahnunternehmen kooperiert und von ihnen Vermittlungsgebühren erhält.

 

11. Preise für verschiedene Verkehrsmittel vergleichen

Wer partout kein passendes Angebot findet, sollte auf alternative Verkehrsmittel umsteigen. Alternativen für die jeweilige Reisestrecke lassen sich mit dem Portal fromAtoB.de ermitteln.  Dieses bietet eine Übersicht über die Dauer und Preise für Flüge und Fahrten mit dem Zug, Fernbus oder der Mitfahrgelegenheit.

 

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