Hall of Shame: Mit diesen Werbetricks sollen Verbraucher am Black Friday in die Irre geführt werden

Berlin, 21. November 2017. Deutschland ist im Schnäppchenfieber, denn in drei Tagen steht mit dem Black Friday ein Shopping-Event der Superlative ins Haus: Bis zu 90 Prozent können Verbraucher beim Kauf des neuesten Smartphones, der feinsten Designermode und des exquisitesten Parfüms sparen. Die Angebote finden sich dabei natürlich nur im Internet und auch hier nur auf einer ganz bestimmten Seite. Zudem sollten Verbraucher schnell sein, um sich eines der heißbegehrten Schnäppchen zu sichern. Das suggeriert zumindest die Werbung. Wer näher hinschaut, merkt aber schnell: Am Black Friday können Verbraucher den ein oder anderen Euro sparen, aber auch vielen Werbetricks auf den Leim gehen. Das Verbraucherforum mydealz.de hat die zehn gängigsten Falschinformationen unter die Lupe genommen.

1. Schnäppchen gibt es nur am 24. November

Der Black Friday findet dieses Jahr am 24. November statt und gilt als Shopping-Event der Superlative: 1,1 Milliarden Euro gaben Verbraucher vergangenes Jahr am Black Friday-Wochenende aus. Dieses Jahr rechnet der Handelsverband HDE für den Black Friday mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro. Die Werbung konzentriert sich entsprechend auf diesen einen Tag. Tatsächlich können Verbraucher aber auch vor und nach dem Black Friday günstig einkaufen: Bei Amazon läuft aktuell mit der "Cyber Monday Woche" ein einwöchiger Sonderverkauf. Zahlreiche Händler folgen diesem Beispiel. Schnäppchen finden Verbraucher so in der gesamten Zeit vom 20. bis zum Cyber Monday am 27. November.

 

2. Der Black Friday hat nur einen Veranstalter

Wer im Internet nach Angeboten zum Black Friday sucht, stößt auf Seiten, deren Betreiber sich "Initiator", "Veranstalter" und "Organisator" des Black Friday nennen oder ganz bescheiden als dessen "führender Plattformanbieter" sowie als "das Original" auftreten. Tatsächlich betreiben sie aber nur eine von mehreren Internetseiten, über die Händler ihre Angebote zum Black Friday bewerben. Der Black Friday selber hat genauso wenig einen Organisator wie einen Veranstalter. Er findet dezentral statt.

 

3. Der Black Friday findet dieses Jahr erst zum fünften Mal statt

Auch dieser Irrglaube geht auf das Marketing eines Portalbetreibers zurück. Da er sich gerne als "Initiator" des Black Fridays inszeniert, kann die Premiere des Shopping-Events natürlich nur 2013, im Gründungsjahr seiner Gesellschaft, gewesen sein. Tatsächlich reicht die Geschichte des Black Friday in Deutschland aber bis ins Jahr 2006 zurück. Medienberichten zufolge, importierte Apple den Black Friday damals nach Deutschland. Dieses Jahr findet der Black Friday so nicht erst zum fünften, sondern bereits zum zwölften Mal statt.

 

4. Angebote finden sich nur auf einem bestimmten Portal

"Exklusive Deals" verspricht ein Portalbetreiber während ein anderer seinen Nutzern angeblich "Zugang zu allen Black Friday Deals und Schnäppchen" bietet und in ebenso holprigem Deutsch damit wirbt: "Du brauchst nicht auf Google danach zu suchen, alle Black Friday Deals findest Du direkt hier bei uns". Das alles klingt attraktiv, ist aber falsch: Der Black Friday hat kein gemeinsames Portal, das alle Angebote bündelt. Schnäppchen finden Verbraucher vielmehr überall im Netz und in vielen Städten: Hunderte Händler senken am Black Friday ihre Preise und verkaufen direkt über ihren eigenen Online-Shop oder in ihrem Laden.

 

5. Alle Rabattaktionen tragen den Namen „Black Friday“

Wer am Black Friday nach Schnäppchen sucht, stößt auf viele Namen für Rabattaktionen: In Meschede veranstalten Einzelhändler beispielsweise einen "Pink Friday", in Warburg einen "Blauen Freitag", in Kitzingen ein "Super Weekend" und in Hannover "Best Price Days". Saturn trommelt bundesweit für eine "Black Week", Notebooksbilliger.de für ein "Black Weekend" und Media Markt für einen "Red Friday". Das alles geschieht aus einem absurden Grund: Der Begriff "Black Friday" gilt in Deutschland zurzeit als Marke. Händler veranstalten ihre Rabattaktionen trotzdem, bloß unter anderen Namen.

 

6. Verbraucher können bis zu 90 Prozent sparen

Den neuen Fernseher gibt's 400 Euro günstiger, das Sofa für die Hälfte des Preises, Parfüm mit 70 Prozent Rabatt und die Sneakers kosten nun sogar nur noch 20 Prozent ihres ursprünglichen Preises. Wer bei solchen Rabatten nicht gleich zuschlägt, ist dumm. Oder? Verbraucherschützer warnen jedes Jahr, sich nicht von hohen Rabatten blenden zu lassen. Oft bezieht sich ein Rabatt nämlich auf den überteuerten UVP statt auf den oft deutlich niedrigeren Preis, zu dem ein Produkt wirklich verkauft wird. Statt "bis zu 90 Prozent" können Verbraucher so im Mittel nur 40,1 Prozent sparen, wie das Verbraucherforum mydealz errechnet hat.

 

7. Wer sparen will, muss schnell sein

Glaubt man der Werbung, sind viele Produkte am Black Friday nur für kurze Zeit oder nur in begrenzter Stückzahl erhältlich. Manche Händler setzen sogar Countdowns oder Bestandsanzeigen ein, um diesen Eindruck zu verstärken und Verbraucher zu Impulskäufen zu animieren. Dabei empfiehlt es sich, einen ruhigen Kopf zu bewahren. Viele Rabattaktionen wiederholen sich. Zudem bieten immer mehrere Händler das gleiche Produkte zu einem ähnlichen Preis an.

 

8. Im Ausland ist es meistens günstiger

"Cross-Boarder-Shopping" liegt im Trend: Drei von vier Deutschen haben schon einmal im Ausland bestellt. Jeder zweite von ihnen wegen des günstigeren Preises, wie eine von mydealz beauftragte Statista-Studie zeigt. Bei Black Friday-Angeboten ausländischer Online-Shops sollten Verbraucher aber genau hinsehen. Händler tricksen nicht nur mit den Rabattangaben. Auch hohe Versand- und Zollgebühren können die ursprüngliche Ersparnis schnell aufsaugen. Wie hoch die Versandkosten sind, erfahren Verbraucher aber oft erst während der Bestellung. Über die Höhe möglicher Zollgebühren informiert der Zoll auf seiner Internetseite.

 

9. Verbraucher haben nur zwei Tage Zeit, Mängel zu reklamieren

Die Gesetzgeber geben Verbrauchern 14, manche Händler sogar werbewirksam 30 oder sogar 60 Tage Zeit, einen Online-Kauf zu widerrufen. Wer einen Mangel erst später entdeckt, steht aber noch lange nicht rechtlos da: Das Gewährleistungsrecht wird gerne verschwiegen. Es regelt, dass Händler Mängel in den ersten sechs Monaten nach dem Kauf auf ihre Kosten beseitigen müssen. Es sei denn, sie können nachweisen, dass der Mangel vom Kunden verursacht wurde. Erst nach Ablauf der ersten sechs Monate dreht sich die Beweislast um.

 

10. Gute Angebote finden sich nur im Internet

Wer denkt, gute Angebote gebe es am Black Friday ausschließlich im Internet, täuscht sich. Dieser Eindruck ist zwar naheliegend, da am Black Friday jahrelang vor allem Online-Händler mit Rabatten geworben haben. Inzwischen hat der Black Friday aber die Innenstädte erreicht. In vielen deutschen Städten verabreden sich Einzelhändler zu Rabattaktionen, um Kunden in die Einkaufszonen zu locken und ein Gegengewicht zur Konkurrenz aus dem Internet zu bilden.

 

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Werfen Sie auch einen Blick auf die Ergebnisse unserer repräsentativen Studie zur Verbreitung des Black Fridays in Europa: Hier.

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Über mydealz (www.mydealz.de):

mydealz wurde im Jahr 2007 von Fabian Spielberger als Blog gegründet und ist heute mit 22,5 Millionen Visits pro Monat das größte deutsche Social-Commerce-Netzwerk. Über 650.000 registrierte Smart-Shopper nutzen mydealz, um Angebote einzustellen, zu diskutieren und zu bewerten und so Produkte zu den besten Konditionen am Markt zu finden. 2015 haben sie mydealz zur beliebtesten Website des Jahres in der Kategorie „Shopping“ gekürt. mydealz ist Teil der Pepper.com-Gruppe, die mit eigenen Social Commerce-Netzwerken in elf Ländern auf drei Kontinenten vertreten ist. In Summe verzeichnen die Pepper.com-Netzwerke Buenosdeals.com (USA), Promodescuentos (Mexiko), HotUKDeals.com (Großbritannien), Dealabs.com (Frankreich), Nl.Pepper.com (Niederlande), Preisjaeger.at (Österreich), Pelando.com.br (Brasilien), Pepper.pl (Polen), DesiDime.com (Indien) und Pepper.co.kr (Südkorea) über 500 Millionen Seitenaufrufe pro Monat.

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