Kunden aus 24 Ländern von vier Kontinenten: Deutsche Online-Händler sind auch international beliebt

Berlin, 21. April 2016. 2,69 Milliarden Visits konnten die 25 größten Online-Händler im ersten Quartal 2016 für sich verbuchen. Die Zahl zeigt: Der Internethandel ist längst zu einer wirtschaftlichen Größe avanciert. Doch nicht nur deutsche Konsumenten bestellen bei hieisigen Online-Händlern. Wer sich die Herkunft der Besucher ansieht, merkt schnell: „Made in Germany“ ist auch im Netz ein Erfolgsfaktor. Je nach Händler kommen bis zu 70,26 Prozent der Kunden aus dem Ausland, die Mehrheit von ihnen aus den Nachbarländern. Eine Analyse der international agierenden Social-Commerce-Gruppe Pepper.com zeigt, welche Nationen am stärksten zum Erfolg des deutschen Internethandels beitragen.

 

Dawanda und Thomann sind wahre „Exportschlager“

Vier von fünf Besuchern (85,26 Prozent) eines deutschen Online-Shops kamen im ersten Quartal aus Deutschland. Dies zeigt ein Blick in die Statistiken des Marktforschungsunternehmens Similar Web. Hinter diesem wenig überraschenden Mittel von 85,26 Prozent verstecken sich jedoch gleich mehrere „Exportschlager“, die auch im Ausland zahlreiche Kunden für sich gewinnen konnten: der Marktplatz Dawanda und der Musikfachhändler Thomann beispielsweise. Jeder zweite Nutzer (47,95 Prozent) von Dawanda kam im ersten Jahresviertel aus dem Ausland, bei Thomann waren es sogar 70,26 Prozent.

 

Überdurchschnittlich viele Besucher aus dem Ausland verzeichneten auch Amazon.de, Asos.de und Mindfactory.de im ersten Quartal dieses Jahres. Jeder fünfte Besucher (18,66 Prozent) von Amazon.de und Asos.de (20,23 Prozent) und immerhin noch jeder sechste Besucher des Elektronikhändlers Mindfactory.de (16,55 Prozent) kam nicht aus Deutschland. Bei den 23 übrigen Shops liegt diese Rate zwischen 14,45 Prozent (Kleiderkreisel.de) und 4,05 Prozent (Bonprix.de).

 

Vor allem Österreicher, Schweizer und Franzosen frequentieren deutsche Online-Shops

Deutsche Online-Shops sind vor allem in Österreich, der Schweiz und Frankreich beliebt. Dies jedenfalls legen die Zahlen von Similar Web nahe: Ganze 100,65 Millionen Visits und damit 3,74 Prozent ihrer Reichweite konnten die 25 größten Online-Shops demzufolge durch Konsumenten aus Österreich erzielen. Schweizer besuchten einen deutschen Online-Shop 29,06 Million Mal und hatten damit einen Traffic-Anteil von 1,08 Prozent. Mit 25,09 Millionen Visits hatten französische Besucher einen Anteil von 0,93 Prozent an der Reichweite der 25 größten deutschen Internethändler.

 

Ähnlich stark trugen in den ersten drei Monaten einzig Konsumenten aus den Polen und den Niederlanden zur Reichweite des deutschen Online-Handels bei: 0,67 Prozent der Besucher (17,97 Millionen Visits) der 25 von Pepper.com analysierten Online-Shops kamen im ersten Jahresviertel aus Polen, 0,66 Prozent (17,81 Millionen Visits) aus den Niederlanden.

 

Aktuell noch unbedeutend für den deutschen Online-Handel sind hingegen Konsumenten aus Ländern wie Luxemburg (180.229 Visits), Kanada (78.592 Visits), Tschechien (53.707 Visits), Kasachstan (47.696) und Moldawien (28.837 Visits): Ihr Anteil an der Reichweite der 25 größten Online-Shops bewegt sich im Promillebereich.

 

Je nach Online-Shop schwankt die prozentuale Verteilung der Besucher stark

Die Herkunft der Besucher schwankt von Online-Shop zu Online-Shop stark. Während im ersten Quartal beispielsweise jeder fünfte Besucher von Thomann.de (9,23 Millionen Visits, 19,96 Prozent) aus Frankreich kam, war der Anteil französischer Besucher bei den Internethändlern Baur.de (0,26 Prozent), Notebooksbilliger.de, Zalando.de (beide: 0,38 Prozent) und Conrad.de (0,42 Prozent) verschwindend gering. Einzig Asos.de (2,95 Prozent) und Dawanda.com (3,45 Prozent) erhielten häufiger Besuch aus Frankreich.

 

Ähnlich sieht es mit Besuchern aus Polen aus: Beim Marktplatz Dawanda.com sind Polen mit 7,56 Millionen beziehungsweise 27,49 Prozent der Reichweite die zweitwichtigste Kundengruppe. Bei den 24 übrigen Internethändler kommen sie jedoch im Mittel nicht über einen Anteil von 0,79 Prozent hinaus.

 

Gleichbleibend hoch ist einzig die Bedeutung von österreichischen Konsumenten für Internethändlern. Mit Ausnahme von Dawanda.com, Groupon.de, Kleiderkreisel.de, Lidl.de und Thomann.de bilden sie bei den analysierten Online-Shops die zweit- oder wenigstens drittwichtigste Kundengruppe. Der deutschsprachige Ableger des amerikanischen Handelsriesen Amazon verzeichnete im dritten Quartal sogar ganze 79,42 Millionen Visits – 7,09 Prozent seiner Reichweite.

 

Zahlreiche Online-Händler sind inzwischen auch international vertreten

Der teilweise hohe Anteil von Besuchern aus dem Ausland überrascht, denn inzwischen setzen immer mehr Internethändler auf eigene Online-Shops für ihre jeweiligen Märkte. Im Mittel sind die 25 größten deutschen Internethändler in sieben Ländern mit eigenen Online-Shops vertreten. Österreich mit zehn, Polen mit neun sowie die Schweiz und Frankreich mit jeweils acht eigenen Online-Shops zählen dabei zu den Märkten, in denen sich deutsche Internethändler mit eigenen Internetauftritten an ihre dortigen Kunden wenden. In Italien sind hingegen nur sieben, in Spanien, Großbritannien und den Niederlanden sechs der 25 von Pepper analysierten Shops vertreten.

 

Die Analyse von Pepper.com zeigt deutlich, dass es sich für Händler auszahlen kann, wenn nicht mit jeweils eigenen Shops, dann wenigstens mit einem mehrsprachigen Online-Shop und Werbekampagnen gezielt auf Kunden im Ausland zuzugehen. Immerhin jeder siebte Besucher (269,30 Millionen Visits, 14,74 Prozent) kam im ersten Quartal aus dem Ausland, jeder Zweite von ihnen (247,8 Millionen Visits, 51,83 Prozent) aus nicht-deutschsprachigen Ländern.

 

Auch deutsche Online-Shopper bestellen im Ausland

Zeitgleich verdeutlichen die Zahlen von Similar Web jedoch auch, wie viele Konsumenten gezielt bei ausländischen Internethändlern bestellen. Pepper.com hat zusätzlich zum Traffic der 25 größten deutschen Online-Shops auch in 22 weiteren Ländern die Reichweite der jeweils zehn führenden Internethändler unter die Lupe genommen: Von den 79,40 Milliarden Visits, die diese im ersten Quartal für sich verbuchen konnten, entfielen 1,28 Prozent (1,01 Milliarden Visits) auf Konsumenten aus Deutschland.

 

Vor allem vier internationale Internethändler sind bei deutschen Konsumenten beliebt: der auch in Deutsch verfügbare Online-Shop des chinesischen Händlers Alieexpress.com (22,05 Millionen Visits, 1,37 Prozent der Reichweite), die amerikanische (1,00 Prozent, 64,61 Millionen Visits) und britische (1,29 Prozent, 15,14 Millionen Visits) Version von Amazon und der französische Shopping-Club Vente-Privee.com (3,88 Prozent, 3,07 Millionen Visits). Jeweils jeder Hundertste Besucher dieser Online-Shops kam im ersten Quartal dieses Jahres aus Deutschland.

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