Analyse zeigt: Neue Fernseher sollten Verbraucher bestmöglich schon vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft kaufen

Berlin, 31. Mai 2016. Am 10. Juni beginnt in Paris die Fußball-Europameisterschaft – für Elektronikhändler eine der umsatzstärksten Zeiten des Jahres: Allein bei der letzten EM im Jahr 2012 zogen die mit Fernsehern erzielten Umsätze – laut dem „Technical Market Index“ der GfK -- um sieben Prozent an. Und für 2016 rechnet der Branchenverband GFU mit einer ähnlich stark wachsenden Nachfrage. Doch lohnt sich der Kauf eines neuen Fernsehers zurzeit wirklich? Dieser Frage ist das Verbraucherforum mydealz.de nachgegangen und kommt zu dem Schluss: Die Preise für Fernseher liegen aktuell auf eher niedrigem Niveau und steigen pünktlich zum Beginn der ersten Gruppenspiele um durchschnittlich 13,1 Prozent. Wer das Fußballfest auf einem neuen Fernseher verfolgen möchte, sollte sich den Zeitpunkt für den Kauf also gut überlegen.

 

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Diese erstmals 1776 vom britischen Aufklärer Adam Smith in seinem Werk „Der Wohlstand der Nationen“ formulierte Theorie trifft auch auf die Preise für Fernseher während sportlichen Großereignissen wie der am 10. Juni beginnenden Fußball-Europameisterschaft zu. Zu diesem Fazit gelangt das Verbraucherforum mydealz.de auf Basis einer Analyse von insgesamt 1.346 Angeboten von lokalen Händlern und Online-Shops, die seine inzwischen 490.000 Mitglieder zu den Fußball-Europameisterschaften 2008 und 2012 sowie zu den Fußball-Weltmeisterschaften 2010 und 2014 geteilt haben.

 

Um ein möglichst genaues Bild von der Preisentwicklung zu zeichnen, hat mydealz die Entwicklung von vier Metriken im Zeitraum von Mai bis Juli in den Jahren 2008, 2010, 2012 und 2014 nachvollzogen: die des durchschnittlichen Marktpreises, des durchschnittlichen Preises bei Angeboten und der relativen sowie absoluten Ersparnis, die Verbraucher mit diesen Angeboten erzielen konnten.

Die Preise für Fernseher steigen mit dem Beginn des Turniers um durchschnittlich 13,1 Prozent

Schon bei der ersten Metrik, dem durchschnittlichen Marktpreis, zeigt sich der Einfluss der letzten Europameisterschaften beziehungsweise Weltmeisterschaften: Pünktlich zum Eröffnungsspiel haben Händler die Preise für Fernseher in den letzten Jahren um durchschnittlich 13,1 Prozent angehoben. Konnten Konsumenten einen neuen Fernseher zuvor noch für durchschnittlich 687,09 Euro kaufen, mussten sie während des Turniers ganze 790,55 Euro berappen. Besonders drastisch verteuerten sich Fernseher dabei während der Weltmeisterschaft 2010 mit 21,5 Prozent (176,06 Euro), eher moderat während der WM 2014 mit 4,75 Prozent (39,48 Euro).

Hoffnungen sollten sich Konsumenten aber auch auf ein Schnäppchen nach dem EM-Finale am 10. Juli nicht machen: Die Preise nach dem Turnier fallen zwar im Mittel um 8,92 Prozent, erreichen das Niveau aus dem Mai so aber in der Regel nicht. Einzig im Anschluss an die WM 2010 fielen die Preise um 28,41 Prozent (181,19 Euro), bei der EM 2012 (7,94 Prozent, 58,11 Euro) und WM 2014 (3,29 Prozent, 26,49 Euro) fiel der Rückgang hingegen eher gering aus.

Während der Europameisterschaft sollten Verbraucher bei hohen Rabatten skeptisch sein

Auch die Qualität der Angebote von Online-Shops und stationären Händlern schwächt sich während internationaler Fußballturniere ab, wie ein Vergleich der 1.346 von mydealz-Nutzern während der letzten vier Turniere geteilten Angebote zeigt: Zwar warben Händler in den letzten acht Jahren während der EM beziehungsweise WM mit speziellen, auf Fußballfans zugeschnittenen Angeboten. Diese ermöglichten auch einen durchschnittlichen Preisvorteil von 130,01 Euro (17,31 Prozent) gegenüber dem damals aktuellen Marktpreis. Angesichts der während eines internationalen Turniers allgemein hohen Preise für Fernseher fiel die tatsächliche Ersparnis in den letzten Jahren jedoch meist gering aus: Verbraucher konnten während der WM 2010 durchschnittlich zwar immerhin 164,41 Euro (22,08 Prozent) gegenüber dem damaligen Marktpreis sparen, hätten den gleichen Fernseher vor Beginn des Turniers jedoch 117,19 Euro (17,91 Prozent) günstiger kaufen können.

Die Zahlen für die Europameisterschaften 2008 und 2012 sowie für die Weltmeisterschaft 2014 zeichnen ein ähnliches Bild: Bei allen drei Turnieren lagen die durchschnittlichen Angebotspreise während der Turnierphase über denen vor dem Eröffnungsspiel — 2008 um 84,58 Euro (13,45 Prozent), 2012 um 112,30 Euro (16,77 Prozent) und 2014 um immerhin noch 21,39 Euro (3,10 Prozent). Dieser Effekt scheint sich in den letzten Jahren jedoch abzuschwächen. Ein Grund ist wohl auch der zunehmende Wettbewerb durch den Online-Handel.

Das Abschneiden der deutschen Mannschaft hat deutlichen Einfluss auf die Preise

Abhängig vom Erfolg der deutschen Nationalmannschaft steigen die Preise für Fernseher auch während einer Europameisterschaft beziehungsweise Weltmeisterschaft. Deutlich wird dies vor allem beim Blick auf die Markt- und Angebotspreise vor besonders entscheidenden oder prestigeträchtigen Partien. Das mit 4:1 am 27. Juni 2010 gewonnene WM-Achtelfinale gegen England sowie die Halbfinalspiele gegen Italien am 28. Juni 2012 (1:2 verloren) und Brasilien am 8. Juli 2014 (7:1 gewonnen) waren solche Schlüsselspiele.

In der Woche vor diesen Spielen stieg allein die Zahl der von mydealz vermittelten Käufe gegenüber der Vorwoche im Schnitt um 27,31 Prozent. Und angesichts der stärkeren Nachfrage zogen auch die Preise für Fernseher deutlich an: 2010 kletterten die Marktpreise vor der Partie gegen England um 30,09 Prozent, 2012 vor dem EM-Halbfinale gegen Italien um 22,02 Prozent und 2014 vor dem WM-Halbfinale gegen Brasilien sogar um 28,90 Prozent. Bei den Angebotspreisen ließ sich 2010 ein Anstieg von 26,08 Prozent, 2012 um 20,92 Prozent und 2014 um 30,23 Prozent beobachten.

Analog sinken die Nachfrage und mit ihr der Durchschnittspreis für Fernseher, wenn die deutsche Nationalmannschaft aus dem Turnier ausscheidet. So ließ das verlorene Halbfinalspiel im Juni 2012 – wohl auch angesichts des bei einer EM fehlenden Spiels um Platz drei – die Nachfrage um 57,39 Prozent, den Marktpreis um 47,81 Prozent und den Angebotspreis um 47,69 Prozent einbrechen. Auf ein vorzeitiges Aus bei der diesjährigen Europameisterschaft dürften aber wohl bloß hartgesottene Schnäppchenjäger hoffen.

Der zunehmende Wettbewerb lässt Verbraucher zurzeit durchschnittlich 22,19 Prozent sparen

Knapp zwei Wochen vor dem Beginn der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft rühren zurzeit Elektronikmarkt-Ketten wie Media Markt und Saturn, aber auch viele Online-Händler wie Amazon und eBay die Werbetrommel. Die Zahl der Angebote, die Nutzer des Portals mydealz geteilt haben, ist im Mai gegenüber dem Vormonat um 13,49 Prozent auf 163 gestiegen.

Ein Blick auf die Angebote zeigt, dass vor allem Verbraucher von der Werbeoffensive profitieren können: So liegt der durchschnittliche Angebotspreis mit 625,57 Euro zurzeit um 9,6 Prozent unter dem Aprilwert (691,99 Euro). Und auch die durchschnittliche Ersparnis fällt aktuell größer aus als noch im April: Wer zurzeit einen Fernseher im Angebot kauft, spart gegenüber dem regulären Preis durchschnittlich 22,19 Prozent (155,24 Euro). Im April waren es hingegen nur 18,37 Prozent (177,11 Euro).

Verkaufsaktionen wie die von eBay machen aber deutlich, dass sich das Blatt – wie schon zu den letzten vier internationalen Fußballturnieren bald wenden könnte: Auf Fernseher gewährt eBay zurzeit pauschal zehn Prozent Rabatt. Befristet ist das Angebot allerdings bis zum 27. Mai.

Über die Analyse 

Die vorliegende Analyse beruht auf Zahlen des im April 2007 gegründeten Verbraucherforums mydealz.de, dessen inzwischen 490.000 registrierten Nutzer täglich Angebote und Verkaufsaktionen von Online-Shops und lokalen Händlern teilen, bewerten und diskutieren. Mit 22,5 Millionen Visits pro Monat und 17,85 Millionen allein im ersten Quartal 2016 an Online-Shops vermittelten Kunden ist mydealz heute einer der wichtigsten Traffic-Bringer des deutschen Online-Handels und verfügt über entsprechend gute Einsichten in aktuelle Preis- und Konsumtrends. Konkret hat mydealz für die vorliegende Analyse alle 1.247 Angebote für Fernseher unter die Lupe genommen, die seine Nutzer jeweils im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 31. Juli der Jahre 2008, 2010, 2012 und 2014 geteilt haben. Besonderes Augenmerk lag hierbei auf dem durchschnittlichen Markt- und Angebotspreis im jeweiligen Zeitraum sowie auf der relativen und absoluten Differenz zwischen diesen beiden Preispunkten. Vor allem angesichts der hohen Komplexität des Marktes und der stark unterschiedlichen Produktlebenszyklen von Fernsehern wurde von einer Analyse der Preise für einzelne Modelle abgesehen – mit dem Ziel, zu allgemeingültigere Aussagen zu treffen.

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